4. Platz beim Ironman in Cozumel

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Himmel – Hölle – Himmel …. so könnte man meinen Ironman auf Cozumel  beschreiben.

Die Stimmung am Schwimmstart war unglaublich – leichte Dämmerung, das feierliche Auftreten der Marinesoldaten, Delfine und die Klänge von Black Eyed Peas „I gotta feeling“ machten schon den Schwimmstart zu einem Gänsehautfeeling. Die Bedingungen waren perfekt. Relativ wenig Wind, leicht bewölkt und relativ ruhiges Meer.

Das Schwimmen war zwar anfangs sehr hart, aber ich konnte problemlos das Tempo der ersten großen Männergruppe mitgehen. Mitten drin auch Edith Niederfringer und die Hawaiianerin Wee Bree, die ich beide auf den ersten Metern des Radfahrens sofort abschütteln konnte. Genau das war dann wahrscheinlich mein Problem. Auf der ersten Radrunde 4 Minute Vorsprung Edit Niederfringer und Wee Bree rausgefahren und den Vorsprung auf Yvonne van Vlerken und Bella Bayliss konstant gehalten, dann bei km 90 aufgrund des zu hohen Anfangtempos der totale körperliche  Einbruch, der das restliche Radfahren zur Hölle machte und mich auch mental nicht mehr stark sein ließ. Anfangs der letzten Radrunde holten mich dann nach Yvonne van Vlerken,  auch Bella Bayliss, Edith Niederfringer und Bree Wee ein. 20km konnte ich mit ihnen mitfahren, dann musste ich auch von ihnen reißen lassen und nahm wieder mein einsames Rennen auf. Gegen Ende der letzten Radkilometer erholte ich mich aber immer mehr und entschied mich den Marathon zu versuchen. Schließlich war mein Motto – „auf jeden Fall finishen!!!“

Das Laufen war dann leichter als alles zuvor. Es machte Spaß, die Stimmung an der Strecke war teilweise Gänsehautfeeling pur und die Qualen des Radfahrens waren vergessen. Ich machte immer mehr Boden auf die Viertplatzierte Wee Bree gut und wusste wenn es einen dritten Slot bei den Damen geben sollte, wäre das jetzt meine Chance. Bei Kilometer 21 ging ich ziemlich schnell an ihr vorbei. Mein Wille und meine Kampfbereitschaft waren zurück. Ich wollte den Slot unbedingt! Bei km 28 konnte ich dann nur noch Lächeln. Die Stimmung am Zielgelände war atemberaubend. Die Zuschauer überwältigend. Dieses Feeling gab mir die Kraft für meine letzte und dritte Laufrunde. Erleichtert und überglücklich lief  ich ins Ziel – stolz weil ich wusste was dieses Finish heute an kämpferischer Leistung abverlangte . Als Yvonne im Ziel meinte „Gratuliere – wir sehen uns auf Hawaii“ war ich wieder im Himmel.

Heute Nachmittag ist die Slotvergabe. Glauben tue ich es erst, wenn ich dort meinen Namen aufgerufen höre. Dann wäre dieser Ausflug wie Ostern, Weihnachten und Geburtstag zusammen und wieder könnte ein Lebenstraum in Erfüllung gehen!

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